Bisterschied
Idyllisch eingebettet zwischen dem 486 m hohen Eisernen Hut und dem 448 m hohen Roßberg, unweit der ehemaligen mittelalterlichen Salzstraße, liegt die Gemeinde Bisterschied. Im Jahre 1128 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Die Gesamtfläche der Gemarkung umfasst 511 ha, mit 251 Einwohnern zählt Bisterschied eher zu den kleineren Gemeinden.
Damals war der Ort noch sozusagen autonom. Es gab Lebensmittelgeschäfte, Gasthäuser, eine Allgemeinmedizinerin, eine Bäckerei, ein Friseurgeschäft und eine Fahrschule mit angegliederter Tankstelle. Die Arbeitsplätze waren weitgehend in der Landwirtschaft zu finden. Auch die Leute, die keine Bauern waren, hatten alle einen Garten mit Hühnern. So konnte sich jede Familie in der Tat selbst versorgen. Die Kinder spielten im Dorf und kannten dort jeden Winkel. Als Jugendlicher suchte man sich im näheren Umfeld einen Ausbildungsplatz, lernte einen Beruf, gründete später eine Familie und blieb hier. Auch die Betriebe und Gebäude wurden immer wieder über Generationen hinweg übernommen. Man war in Bisterschied verwurzelt.
Heute führen die Menschen in der Gemeinde ein anderes Leben. Die Dörfer unterliegen einem ständigen Wandel. Es gibt kein Lebensmittelgeschäft, kein Gasthaus, keinen Arzt mehr. Die Einkaufsmöglichkeiten und meisten Arbeitsplätze liegen außerhalb, die ärztliche Versorgung wird schwieriger. Es gibt vier kleine Gewerbebetriebe und einen Falkner im Dorf, der mit seinen Tieren Besucher aus ganz Deutschland nach Bisterschied lockt. Heute hat die Gemeinde noch einen Vollerwerbslandwirt.
Man bemüht sich daher mit großer Kraft, die Lebensbedingungen den heutigen Bedürfnissen anzupassen, um auch für junge Leute attraktiv zu sein. Das frühere Schulhaus, ein imposantes zweistöckiges Sandsteingebäude aus dem Jahre 1908, bietet seit dem November 1993 mit zwei Gruppen und 40 Kindern der ansässigen Kita ein schmuckes Zuhause. Die Kita steht, wie auch die Kitas der fünf Ortsgemeinden Dielkirchen, Gundersweiler, Sankt Alban, Seelen und Würzweiler, in der Trägerschaft der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land (Kita Nordpfälzer Glückskinder). Auch auf das moderne Bürgerhaus, das für Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern genutzt werden kann, ist man hier zu Recht stolz. Für Familien steht zudem ein Freizeitgelände mit Grillhütte, einem Spiel-, Bolz- und Bouleplatz bereit, das gemietet werden kann.
Hervorzuheben ist der Gemeinschaftssinn der Gemeinde: Es gibt einen Gemeinde-Förderverein mit 120 Mitgliedern und einen Turnverein. Weiterhin hat sich eine Trommlergruppe gegründet. Zudem gibt es zahlreiche Menschen, die sich unentgeltlich in den Dienst der Gemeinde stellen. Diese übernehmen ehrenamtlich Arbeiten, die in der Gemeinde anfallen, wie z.B. Reinigungsarbeiten, Mäharbeiten und die Blumenpflege aller Blumen in der Gemeinde. Auch alle Festivitäten, wie beispielsweise die Kerwe, das Apfelsaftfest und der begehbare Adventskalender werden ehrenamtlich ausgeführt. Der unermüdliche Einsatz der tüchtigen Feuerwehr im Dorf ist ebenfalls hervorzuheben.
Das Leben in Bisterschied hat viel Schönes zu bieten: Idyllische Wälder, Wiesen und Felder, gesunde Luft, erholsame Ruhe. Hier kann man beim Spazierengehen noch viele Tiere in freier Wildbahn sehen.
Bisterschied in der Sendung "Hierzuland"
Stand: 27.5.2014, 16:14 Uhr, Autor/in: SWR Fernsehen