Rockenhausen
Mit einer Fläche von 36,84 km² und 5534 Einwohnern (Einwohnerstatistik VG Nordpfälzer Land, Stand 31.12.2019) bildet die Stadt Rockenhausen die größte Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land. Rockenhausen mit seinen Ortsteilen Dörnbach und Marienthal liegt im Alsenztal, ziemlich genau in der Mitte des Flusslaufs der Alsenz.
Waldreich ist die Umgebung und voller Wanderwege. Radfreunde können die Landschaft auf dem Alsenztalradweg erkunden. Das Schloss mit Park, Fachwerkhäuser, Protestantische und Katholische Kirche, Kunstmuseum Pachen, Kahnweilerhaus und das Museum für Zeit sind nur einige der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Diverse Sportanlagen und auch ein Naturerlebnisbad befinden sich ebenfalls in dem schmucken Städtchen. Die Altstadt von Rockenhausen mit ihren inhabergeführten Geschäften lädt zudem zu einem gemütlichen Bummel ein. Und jeden Freitag von 8 bis 14 Uhr findet auf dem Marktplatz in Rockenhausen der Wochenmarkt statt.
„Rockenhausen ist ein wunderschönes Fleckchen, inmitten idyllischer Natur gelegen. Und dennoch hat die Stadt mit ihrer sehr guten Infrastruktur, ihrer Netzversorgung und dem Kulturangebot alles zu bieten“, bringt es Stadtbürgermeister Michael Vettermann auf den Punkt.
Es gibt also einiges zu sehen und zu erleben in Rockenhausen: Ob Museen, Musikalischer Sommer, Open-Air-Kino, Gartenmarkt „GartenZeit“, Nordpfälzer Herbstfest, Kunsthandwerkermarkt oder auch Weihnachtsmarkt - Rockenhausen bietet ganzjährig ein abwechslungsreiches Veranstaltungs- und Kulturprogramm. Nicht ohne Grund wird Rockenhausen auch als „Kultur-Mekka“ der Region bezeichnet.
Aber erst mal zurück zu den Anfängen. Rockenhausen war schon früh besiedelt. Besonders die Römerzeit hat deutliche Spuren hinterlassen. Vielfältig in ihrer Art sind Funde römischer Besiedlung, lag doch der Ort an einer wichtigen Querverbindung zwischen zwei bedeutenden Höhenstraßen, die im Westen und Osten in Nord-Süd-Richtung verliefen. Ein im Garten des Nordpfälzer Heimatmuseums aufgestellter römischer Delfinbrunnen, aus dem 2. Jh. n. Chr., ist das wertvollste Relikt aus jener Zeit.
Die Franken haben nach den Römern von dem Land Besitz ergriffen, und nach Deutung der Sprachforscher soll es ein fränkischer Edelmann namens Rocco gewesen sein, der der Ansiedlung den Namen gab: „zu den Häusern des Rocco“. Das Wappen der Stadt, drei wachsende goldene (gelbe) Roggenähren auf blauem Grund, stammt aus raugräflicher Zeit und ist damit aus heutiger Sicht ein eher „unzutreffendes“ Wappen, wenn man die Namensdeutung von „Rocco“ herleitet.
Zum ersten Mal fand der Ort Rockenhausen 897 urkundlich Erwähnung. Fleißige Bauern legten in der Folgezeit die Sümpfe trocken, rodeten die Wälder und schufen sich wertvolles Ackerland. Der Boden eignete sich zum Anbau von allen Getreidearten und einigen Obstsorten. Umliegende Weinberge brachten bis 1320 den Weinbauern beachtliche Erträge. Unter der Herrschaft des Raugrafen von Altenbaumburg wuchs der Ort, dank seiner exponierten Lage zwischen den Kaiserpfalzen Lautern und Kreuznach, zu einem befestigten und bedeutenden Städtchen heran. Den Raugrafen, treue Vasallen des Reichs, verlieh Kaiser Ludwig IV., der Bayer, in Würdigung ihrer Verdienste 1332 Rockenhausen die Stadtrechte.
In den folgenden Jahrhunderten erlitt auch Rockenhausen kriegerische Auseinandersetzungen mit Hungersnöten. Nach der Franzosenherrschaft, um die Wende zum 19. Jahrhundert, kam die Stadt 1816 zu Bayern und es begann für sie eine friedlichere Zeit. Die alte, baufällige Stadtmauer wurde niedergelegt, Straßen wurden gebaut und außerhalb des ehemaligen Wallgrabens siedelten sich die ersten Bürger an. Das verbesserte Straßennetz und die 1860/71 erbaute Alsenztalbahn förderten Handel und Wandel.
Das ehemals alte Festungstädtchen Rockenhausen entwickelte sich bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem aufstrebenden Ort, der bald 2000 Einwohner zählte und ab dem Jahre 1900 Sitz des neu gegründeten Bezirksamtes und des Amtsgerichts wurde. Zudem war die Stadt Rockenhausen Verwaltungsmittelpunkt für den nordpfälzischen Raum geworden, so dass sich mehr Ämter und Institutionen etablierten. Als größte Stadt der Verbandsgemeinde beherbergt Rockenhausen bis heute deren Verwaltungssitz.
Das heutige malerische Rockenhausen ist ein modernes, wirtschaftliches Mittelzentrum im westlichen Donnersbergkreis. Es bietet Einkaufs- und Dienstleistungsangebote mit zahlreichen Fachgeschäften und Banken, ansässigen Firmen und Unternehmen sowie medizinischen Einrichtungen. Im Rockenhausener Krankenhausgebäude wird eine Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie betrieben und die Abteilung Innere des Krankenhauses wird zu einer Fachklinik für Geriatrie ausgebaut. Rockenhausen ist das bedeutendste Arbeitsmarktzentrum der Region.
Auch als schulischer Megastandort bietet Rockenhausen Unterricht an Grund- und Realschule, Integrierter Gesamtschule, Förderschule sowie Berufsbildender Schule. In Rockenhausen gibt es zudem einen katholischen und einen evangelischen Kindergarten sowie eine heilpädagogische Kindertagesstätte.
Arbeitsplätze, Bildungsstätten, Handel, Gewerbe – da wundert es nicht, dass nach Rockenhausen stets ein reger Pendlerverkehr herrscht. Die Stadt ist über die von Bingen am Rhein nach Bad Bergzabern verlaufende B 48 an das überregionale Straßennetz angebunden. Und auch mit der Bahn ist sie gut erreichbar: Rockenhausen hat einen Bahnhof an der Alsenztalbahn mit Verbindungen nach Bingen und Kaiserslautern Hauptbahnhof jeweils im Stundenrhythmus. Eine kleine Besonderheit darf hier noch kurz erwähnt werden. In kaum einer anderen deutschen Stadt gibt es auf die Einwohnerzahl gerechnet so viele Treppen wie in Rockenhausen. Grund hierfür ist die Topographie, denn das enge und tief eingeschnittene Alsenztal bietet kaum Platz für Erweiterungen und so mussten die Wohngebiete auf den Berghängen gebaut werden.
Für alle, die noch mehr über die Stadt Rockenhausen erfahren möchten, bietet sich die Stadtführung z. B. im historischen Gewand an. Mit dem Franken Rocco oder Opa Kahnweiler kann man gemeinsam auf Entdeckungstour durch das schöne Städtchen gehen. Immer in den Sommermonaten am 3. Sonntag im Monat um 15:30 mit Startpunkt am Marktplatz. Die Teilnahme kostet 3 € pro Person. Auch für Einheimische empfehlenswert, denn hier gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken.